Kredit für Selbstständige - oft strenge Maßstäbe der Banken

Ein Kredit ist heutzutage wegen der Niedrigzinssituation oft zu günstigen Konditionen erhältlich. Nicht selten vergeben die Banken Ratenkredite beispielsweise zu Zinssätzen von teilweise unter drei Prozent. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass jeder Kreditnehmer mit einer ausreichenden Bonität auch die gewünschte Finanzierung erhält. Ein typisches Beispiel sind unter anderem Selbstständige und Freiberufler. Hier setzen die Banken oft besonders strenge Maßstäbe an die Kreditvergabe an. Warum das so ist und was der Kredit für Selbstständige an Eigenschaften hat, das erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Selbstständige: Geschäftlicher und privater Kreditbedarf

Wenn Selbstständige einen Kredit aufnehmen möchten, dann kann dies zwei Gründe haben. Zum einen werden geschäftliche Ausgaben finanziert, wie zum Beispiel die Existenzgründung oder auch notwendige Anschaffungen sowie Investitionen. Zum anderen sind natürlich auch Selbstständige Privatpersonen und benötigen manchmal eine Finanzierung für private Konsumausgaben, wie zum Beispiel ein neues Auto. Daher unterscheiden die Banken im ersten Schritt bei Selbstständigen und Freiberuflern danach, ob der Kreditbedarf privater oder geschäftlicher Natur ist. Daher werden die Kunden bei den meisten Kreditinstituten auch in zwei große Gruppen eingeteilt: Geschäfts- und Privatkunden.

Video: Kredit für Selbstständige

Selbstständige benötigen Kredite für Konsumwünsche

In unserem Beitrag möchten wir vor allem auf diejenigen Selbstständigen und Freiberufler eingehen, die einen Kredit für private Konsumausgaben benötigen. Die andere Gruppe von Selbstständigen, die einen Finanzierungswunsch bezüglich ihrer geschäftlichen Tätigkeit haben, fällt in den Bereich der Geschäftskunden. Aus dem Grund sind es vor allen Dingen Dispositionskredite, Ratenkredite und zum Teil auch Immobiliendarlehen, die relativ häufig von Selbstständigen und Freiberuflern beantragt werden.

Kredit für Selbstständige: mangelnde Sicherheit beim Einkommen

Der wesentliche Grund dafür, dass der Kredit für Selbstständige bei manchen Banken durchaus als problematisch angesehen wird, ist das (scheinbar) wenig sichere Einkommen. Zwar ist es richtig, dass viele Freiberufler und Selbstständige keine auf den Euro genau regelmäßigen und monatlich identischen Einnahmen haben, was eher typisch für Arbeitnehmer ist. Auf der anderen Seite verfügen natürlich auch Selbstständige über Unterlagen, die meistens belegen können, dass sich zumindest das Jahreseinkommen über einen längeren Zeitraum betrachtet auf dem gleichen Niveau bewegt oder sogar ansteigt.

Ein zweites Problem ist aus Sicht der Banken, neben dem unstetigen Einkommen, vor allem der nicht sichere Arbeitsplatz. Während mit abhängig beschäftigten Mitarbeitern stets seitens der Kreditinstitute eine größere Sicherheit des Arbeitsplatzes in Zusammenhang gebracht wird, werden Selbstständige und Freiberufler in dieser Hinsicht oftmals kritisch betrachtet. Dabei ist es in der Praxis teilweise sogar umgekehrt. Abhängig Beschäftigte können innerhalb des gesetzlich festgelegten Kündigungsfrist nahezu jederzeit gekündigt werden, meistens also innerhalb von drei bis sechs Monaten. Zwar muss der Arbeitgeber die Kündigung in bestimmten Fällen rechtfertigen und begründen, aber die Praxis zeigt, dass dies letztendlich selten ein Problem darstellt.

Bei Freiberuflern und Selbstständigen hingegen gibt es dieses Risiko nicht, da diese keinen Chef bzw. Arbeitgeber haben und somit auch nicht gekündigt werden können. Hier sehen die Banken vielmehr das Risiko, dass die Auftragslage schlechter wird und das Unternehmen bzw. der Selbstständige letztendlich Insolvenz anmelden muss. Dies kann allerdings auch bei jedem Arbeitgeber passieren. Daher ist es im Grunde ein Trugschluss, dass abhängig Beschäftigte prinzipiell einen sichereren Arbeitsplatz als Selbstständige haben. Dennoch gehen die meisten Kreditinstituten nach wie vor unter diesem Gesichtspunkt vor.

Kredit für Selbstständige mit negativer Schufa

Selbstständige und Freiberufler haben es also oftmals etwas schwerer, von den Banken das gewünschte Darlehen zu erhalten. Fast aussichtslos ist die Situation jedoch, wenn dann noch ein negatives Schufa-Merkmal hinzu kommt. Ist in der Schufa also beispielsweise ein Mahnbescheid gespeichert und handelt es sich beim Kreditnehmer um einen Selbstständigen, werden vermutlich über 95 Prozent aller Banken den entsprechenden Darlehensantrag ablehnen. In diesem Fall bleibt den Betroffenen fast nur noch übrig, einen sogenannten Kredit ohne Schufa aufzunehmen. Allerdings gibt es auch dort manche Vermittler und Anbieter, die als eine Grundvoraussetzung für die Kreditvergabe ansehen, dass der Kunde einer abhängigen Beschäftigung nachgeht. 

Spezielle Kredite für Selbstständige

Auf der einen Seite prüfen zahlreiche Kreditinstitute den Darlehensantrag besonders genau, falls es sich beim Antragsteller um einen Selbstständigen handelt. Auf der anderen Seite bieten manche Kreditinstitute aber auch spezielle Darlehen ausschließlich für Freiberufler und Selbstständige an. Damit wird in der Regel der zuvor beschriebenen Situation Rechnung getragen, nämlich das selbstständig Tätige bei vielen Mitbewerbern häufig Probleme mit der Darlehensaufnahme haben. Aus dem Grund stellen manche Kreditinstitute bewusst Finanzierungen für selbstständig oder freiberuflich tätige Personen unter den folgenden Bezeichnungen zur Verfügung:

  • Kredit für Selbstständige
  • Kredit Freiberufler
  • Kredit für nicht abhängig Beschäftigte

Welche Voraussetzungen gibt es beim Kredit für Selbstständige?

Grundsätzlich gibt es bei einem Kredit an Selbstständige mehrere Voraussetzungen, die bei den meisten Banken zwingend zu erfüllen sind. Gehen wir an dieser Stelle einmal davon aus, dass es sich um eine durchschnittliche, deutsche Bank handelt, sodass unter anderem auch eine nicht negative Schufa-Auskunft zu diesen Voraussetzungen gehört. Dann sind es in erster Linie die folgenden Bedingungen, die der Antragsteller erfüllen sollte:

  • Keine negative Schufa
  • Ausreichendes Einkommen
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Deutsches Bankkonto
  • Volljährigkeit

Welche Unterlagen müssen Selbstständige einreichen?

Wird ein Antrag auf einen Kredit für Selbstständige gestellt, fordern die Banken fast immer mehrere Unterlagen an. Hier geht es vor allem darum, nachzuweisen, dass die Geschäftstätigkeit schon seit geraumer Zeit besteht und die Einnahmen bzw. der erzielte Jahresgewinn ausreichen, um nach Abzug der Ausgaben davon später die Kreditraten zahlen zu können. Vor diesem Hintergrund sind es insbesondere die folgenden Dokumente und Unterlagen, die seitens Selbstständigen dazu geeignet sind, diesen Nachweis zu führen:

  • Bilanzen
  • Gewinn- und Verlustrechnungen
  • Einnahmen- und Überschussrechnungen (EÜR)
  • Businessplan (bei Existenzgründung)
  • Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
  • Einkommensteuerbescheide

Anhand dieser Unterlagen können sich die Banken in der Regel ein gutes Bild darüber machen, wie sich die finanziellen Lage des Selbstständigen oder Freiberuflers darstellt. Sollte die Kreditentscheidung trotzdem auf der Kippe stehen, kann es eine mögliche Lösung sein, dass die Antragsteller Sicherheiten anbieten. Dabei kann es sich zum Beispiel um dingliche Kreditsicherheiten wie die Abtretung von Forderungen oder um die Verpfändung von Wertpapieren handeln. Alternativ steht mit der Bürgschaft auch eine persönliche Kreditsicherheit zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit ist es, dass der entsprechende Antragsteller einen Mitantragsteller vorschlägt, sodass der Kredit von zwei Personen aufgenommen werden kann.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es die meisten Freiberufler bzw. Selbstständigen schwerer haben, unkompliziert bei der Bank eine Finanzierung zu finden. Trotzdem gibt es am Markt eine Reihe von Möglichkeiten, wie auch diese Berufsgruppen eine erfolgreiche Finanzierung durchführen können.

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