Tagesgeld - sichere Anlage zu niedrigerem Zins

Zwar sind Kredite auf der einen Seite aktuell günstig wie nie. Auf der anderen Seite ist es naturgemäß immer noch günstiger, wenn Sie bestimmte Ausgaben nicht finanzieren, sondern stattdessen bereits über die notwendigen Guthaben verfügen. Zwar ist dies in der Niedrigzinsphase nicht mehr ganz so eindeutig, denn teilweise erhalten Sie Kredite zu einem niedrigeren Zins als Sie zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto für Ihr Guthaben gutgeschrieben bekommen. Daher möchten wir uns etwas näher mit dem Tagesgeld beschäftigen, welches mittlerweile seit Jahrzehnten eine beliebte Anlageform ist.

Worum handelt es sich beim Tagesgeld?

Das Tagesgeld gibt es mittlerweile seit mehr als 20 Jahren auch für Privatkunden. Zuvor konnten Tagesgeldkonten fast ausnahmslos von Unternehmen, institutionellen Anlegern und von Banken untereinander in Anspruch genommen werden. Heutzutage jedoch hat im Prinzip jeder Anleger die Möglichkeit, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen.

Charakteristisch für das Tagesgeld ist vor allem, dass die Guthaben unter die Einlagensicherung fallen. Damit handelt es sich um eine sehr sichere Anlageform. Das zweite Hauptmerkmal ist, dass Sie - im Gegensatz zum Festgeld - Ihr auf dem Tagesgeldkonto befindliches Guthaben jederzeit, also täglich, und zwar ohne vorherige Kündigung abrufen können. Dies macht das Tagesgeld sehr flexibel und ist für viele Anleger auch ein wichtiger Vorteil im Vergleich zum Festgeldkonto, denn dort ist das Kapital für einen bestimmten Zeitraum gebunden.

Warum nutzen Anleger das Tagesgeld überhaupt noch?

So sicher eine Tagesgeldanlage ist, so renditeschwach ist das Produkt seit der Niedrigzinsphase. Wenn Sie sich einmal die aktuellen Tagesgeldzinsen deutscher Banken betrachten, dann werden Sie feststellen, dass nur noch wenige Kreditinstitute einen Zinssatz von mehr als 0,5 Prozent zahlen. Selbst im außereuropäischen Ausland finden Sie nur geringfügig bessere Angebote, wobei die entsprechenden Banken allerdings dann meistens in einem süd- oder osteuropäische Staat angesiedelt sind, wo wiederum keine im Ernstfall so stabile Einlagensicherung anzunehmen ist wie in Deutschland. Aus Renditesicht ist eine Tagesgeldanlage also derzeit relativ unattraktiv. Die meisten Anleger schätzen jedoch vor allem die hohen Sicherheit und auch die Flexibilität, da das Geld jederzeit abrufbar ist.

Das Tagesgeld als Eigenkapital in der Immobilienfinanzierung

Ein Einsatzzweck des Tagesgeldes ist unter anderem, im Rahmen einer Immobilienfinanzierung als Eigenkapital zu dienen. Besonders dann, wenn Sie einen Hausbau finanzieren, können Sie auf dem Tagesgeld zum Beispiel den von der Bank ausgezahlten Kredit zwischenparken. Damit verhindern Sie zum Beispiel, dass Sie Bereitstellungszinsen zahlen müssen. Diese fallen vorrangig an, wenn Sie nicht den kompletten Darlehensbetrag sofort abrufen, den die Bank Ihnen zur Verfügung gestellt hat.

Da beim Hausbau oft erst nach Baufortschritt Teilbeträge gezahlt werden, kann das Tagesgeldkonto dazu dienen, dass Sie den überschüssigen Darlehensbetrag für einen bestimmten Zeitraum parken, bevor Sie diesen zum Beispiel an das Bauunternehmen überweisen. Das Tagesgeld ist dafür definitiv geeignet, weil es eine hohe Sicherheit aufweist und Sie das Geld bei Bedarf sofort abrufen können, ohne eine eventuelle Kündigungsfrist einhalten zu müssen.

Die Vor- und Nachteile des Tagesgeldes im Überblick

Das Tagesgeldkonto zählt nach wie vor zu den gefragten Anlageformen, auch wenn Kontoinhaber keine nennenswerte Rendite mehr erzielen können. Der Grund ist schlichtweg, dass sich Tagesgeldanlagen durch andere Vorteile auszeichnen, die wir vorher bereits angesprochen haben. Zusammenfassend möchten wir im Folgenden einmal die Vor- und Nachteile eines Tagesgeldkontos nennen, die vielleicht auch Ihnen dabei helfen, sich für oder gegen diese Anlageform zu entscheiden:

+ Hohe Sicherheit (gesetzliche Einlagensicherung)
+ Kein Kursrisiko
+ Geringe Mindestanlagesummen oder keine Mindesteinlage
+ Bei vielen Banken verfügbar
+ Tägliche Verfügbarkeit des Guthabens
+ Einfaches und transparentes Produkt

- Relativ geringe Rendite (in der Niedrigzinsphase)
- Keine Zinsgarantie, da die Bank den Zinssatz jederzeit anpassen darf

Ein Nachteil könnte zukünftig vielleicht wieder wegfallen, wenn nämlich die Kapitalmarktzinsen deutlich steigen. In der Vergangenheit gab es durchaus Phasen, in denen auf dem Tagesgeldkonto Zinsen von vier oder mehr Prozent gezahlt wurden. Dann wäre das Tagesgeld nicht nur ein sehr sicheres, sondern sogar wirtschaftlich attraktives Anlageprodukt. Finden Sie viele weitere nützliche Infos zum Thema Geld, Kredit und Finanzen - auf unsere Kreditvermittlung.

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