Dispokredit umschulden - zukünftig Zinskosten einsparen
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum eine Umschuldung die richtige Maßnahme sein kann. Neben dem Ordnen der finanziellen Verhältnisse, insbesondere durch das Zusammenfassen mehrerer Kredite und somit mehrerer Darlehensraten zu einem größeren Kredit, ist es vor allem die zukünftige Zinsersparnis, die Umschuldungsmaßnahmen häufig sinnvoll macht. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass Sie Ihren Dispokredit umschulden möchten.
Dispositionskredit als flexible aber teure Kreditlinie
Der Dispositionskredit hat auf der einen Seite sicherlich manche Vorteile, wie zum Beispiel schnelle Verfügbarkeit, Flexibilität und eine Kreditlinie, die Sie in Anspruch nehmen können, jedoch nicht müssen. Auf der anderen Seite ist es das wohl negativste Merkmal des Dispositionskredites, dass er sehr teuer ist. Das zeigt sich unter anderem, wenn wir uns einmal näher betrachten, in welchem Rahmen sich die durchschnittlichen Kreditzinsen bei den verschiedenen Darlehensarten aktuell bewegen:
- Immobiliendarlehen: 0,6 bis 1,2 %
- Ratenkredit: 2,9 bis 5,9 %
- Dispositionskredit: 8,9 bis 11,9 %
Zwar handelt es sich jeweils nur um Durchschnittswerte, jedoch ist es eindeutig erkennbar, dass der Dispo mit Abstand die teuerste Kreditart für Privatpersonen ist. Der Grund ist vor allem, dass die Bank den möglichen „Darlehensbetrag“ jederzeit verfügbar halten muss und der Dispokedit zudem fast immer ohne Sicherheiten vergeben wird.
Dispokredit wird oft nicht wie vorgesehen genutzt
Eigentlich ist der Dispositionskredit als Kreditlinie auf dem Girokonto eine gute Sache. Auf diese Weise lassen sich kurzfristige Liquiditätsengpass überbrücken, sodass beispielsweise eine Überweisung auch dann noch ausgeführt werden kann, wenn sich das Konto im Soll befindet. Das Problem besteht allerdings darin, dass viele Verbraucher die Kreditlinie nicht wie vorgesehen nutzen. Das bedeutet: Häufig wird der Kreditrahmen auf dem Girokonto nicht nur für wenige Wochen oder Monate genutzt, sondern teilweise über viele Jahre hinweg.
Hinzu kommt, dass man sich schnell an die Nutzung des Dispositionskredites gewöhnt und die Kreditlinie oft auch dann noch in Anspruch nimmt, wenn es eigentlich gar nicht notwendig wäre. Ferner nehmen nicht wenige Kontoinhaber den Dispositionskredit in hohem Maße in Anspruch, beispielsweise mit einem durchschnittlichen Sollsaldo von 5.000 oder sogar 10.000 Euro. Dies führt allerdings zu sehr hohen Zinskosten. Wer seinen Disporahmen beispielsweise im Durchschnitt jährlich mit 6.000 Euro in Anspruch nimmt, der zahlt bei einem Zinssatz von zehn Prozent Jahr für Jahr 600 Euro an Zinskosten. Der Ratenkredit wäre demgegenüber erheblich preiswerter.
Großes Einsparpotenzial beim Dispokredit umschulden
Aus der zuvor beschriebenen Situation ergibt sich, dass der Dispositionskredit im besten Fall tatsächlich nur zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe genutzt werden sollte. Kurzfristig heißt, dass Sie die Kreditlinie vielleicht für mehrere Wochen oder maximal einige Monate in Anspruch nehmen sollten. Erkennen Sie allerdings, dass Sie den Dispokredit bereits seit Jahren in nicht unerheblichen Umfang nutzen, sollten Sie unbedingt an eine Umschuldungsmaßnahme denken. Den Dispokredit umschulden kann Ihnen zu einer erheblichen Ersparnis bei den zukünftigen Zinskosten verhelfen. Wie hoch diese Zinsersparnis sein kann, möchten wir in der folgenden Gegenüberstellung verdeutlichen:
Dispositionskredit
Kreditrahmen: 8.000 Euro
Durchschnittliche Inanspruchnahme: 6.000 Euro
Geplante Beanspruchung (Dauer): 3 Jahre
Zinssatz: 10,2 %
Zinskosten im Jahr: 612 Euro
Gesamtzinsen in drei Jahren: 1.836 Euro
Ratenkredit
Darlehenssumme: 6.000 Euro
Laufzeit: 3 Jahre
Zinssatz: 3,90 %
Zinskosten pro Jahr: 234 Euro
Gesamtzinsen in drei Jahren: 702 Euro
An dieser Gegenüberstellung erkennen Sie, dass Sie in den kommenden drei Jahren insgesamt sage und schreibe mehr als 1.000 Euro an Zinsen einsparen können, wenn Sie den Dispokredit in einen Ratenkredit umschulden.
Dispokredit umschulden: wie muss ich vorgehen?
Falls Sie das beschriebene Einsparpotenzial erkannt haben, fragen Sie sich eventuell, Sie bei einer Dispokredit Umschuldung vorgehen müssen. Im Grunde ist es ganz einfach: Zunächst kümmern sich um einen Ratenkredit, stellen also bei Ihrer oder einer anderen Bank einen Darlehensantrag. Wird der Kredit genehmigt, nehmen Sie die auf dem Girokonto verbuchte Darlehenssumme dafür, um den Sollsaldo auszugleichen. Damit ist quasi automatisch der Dispositionskredit abgelöst. Sie sollten dann allerdings die Bank darum bitten, den Dispositionskredit auf Ihrem Konto zu streichen. Ansonsten bestünde nämlich die Gefahr, dass Sie einerseits zwar einen neuen Ratenkredit haben , den Dispositionskredit jedoch andererseits erneut in Anspruch nehmen und so mehr Schulden als zuvor aufbauen.