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Günstige Baukredite - können die Zinsen noch weiter fallen?
Während die Niedrigzinssituation für immer mehr Anleger ärgerlich ist, weil zum Beispiel auf dem Festgeldkonto kaum noch ein Zins oberhalb von 0,6 Prozent zu generieren ist, freuen sich vor allem neue Immobilieneigentümer über die äußerst günstigen Bauzinsen. Mittlerweile betragen die Hypothekenzinsen im besten Fall schon seit Jahren weniger als 1,5 Prozent, sodass sich immer mehr Kreditsuchende mit Recht fragen, wie lange es mit den günstigen Zinsen noch so weiter gehen kann und ob vielleicht sogar weitere Zinssenkungen realistisch sind.
Günstige Baukredite schon ab 0,4 Prozent Zinsen
Wer sich momentan am Markt umschaut wird feststellen, dass bei den günstigsten Baukrediten nur noch Zinsen von etwa 0,4 Prozent zu zahlen sind. Dies gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass der Kreditsuchende eine gute Bonität und eine gewisse Eigenkapitalquote hat. Dann jedoch sind Baufinanzierungen günstig wie nie, denn im optimalen Fall zahlen Kreditnehmer beispielsweise für eine Darlehenssumme von 250.000 Euro pro Jahr lediglich 1.000 Euro an Zinsen.
Wirtschaft und EZB-Leitzins sind entscheidend
Ob die momentan historisch günstigen Bauzinsen zukünftig auf dem Niveau bleiben oder vielleicht sogar weiter sinken können, ist vor allem davon abhängig, wie sich die EZB-Leitzinsen entwickeln. Diese wiederum hängen maßgeblich davon ab, wie sich die Wirtschaft in Deutschland und den anderen EU-Staaten in der Zukunft darstellen wird. Da aufgrund der Corona-Pandemie weniger von einem deutlichen Aufschwung auszugehen ist, werden die Leitzinsen vermutlich zumindest in 2021 nicht steigen bzw. nicht von der EZB angehoben werden. Sollte sich sogar eine deutliche Wirtschaftsschwäche bzw. Rezession abzeichnen, könnte die Europäische Zentralbank sogar den Leitzins ins Minus senken. Dann wiederum sind auch weitere Zinssenkungen bei den Bauzinsen möglich.
Sogar Minuszinsen sind theoretisch denkbar
Was vor einigen Jahren noch absurd klang, ist bei einigen Ratenkrediten schon in der Praxis vorzufinden: Kredite mit Minuszinsen. In diesem Fall zahlt nicht der Kreditnehmer an die Bank Zinsen, sondern umgekehrt. Solche Kredite mit Minuszinsen gibt es allerdings bisher nur im Bereich Ratenkredite und mit mehreren Auflagen. Dazu gehört unter anderem, dass sich die möglichen Darlehenssummen selten auf mehr als 2.000 Euro belaufen. Exakt aus dem Grund ist auch nicht davon auszugehen, dass es Kredite mit Negativzinsen zukünftig im Rahmen einer Baufinanzierung, also in Form von Hypothekendarlehen, geben wird.
Trotzdem können Zinssenkungen möglich sein, sodass vielleicht in mehreren Monaten die günstigsten Bauzinsen im Bereich von 0,25 Prozent liegen könnten. Allerdings sollten Sie sich darauf keinesfalls verlassen, wenn Sie einen Immobilienkauf oder den Bau eines Eigenheims planen. Wichtiger ist es, sich die momentan historisch niedrigen Bauzinsen für einen möglichst langen Zeitraum zu sichern und zum Beispiel eine Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren zu wählen.