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Deutlich steigende Kreditzinsen - macht eine Umschuldung jetzt noch Sinn?
Die Kreditzinsen haben in den letzten Monaten deutlich angezogen. Dies zeigt sich insbesondere bei Baukrediten, die mittlerweile mehr als das Dreifache kosten, als es noch zu Beginn des Jahres der Fall gewesen ist. Vor diesem Hintergrund stellen sich zahlreiche Kreditnehmer die Frage, ob es jetzt überhaupt noch Sinn macht, einen alten Kredit in ein neues Darlehen umzuschulden.
Bisher zu zahlenden Kreditzinsen und Marktzinsen vergleichen
Um beurteilen zu können, ob eine Umschuldung des Kredites trotz der bereits deutlich angestiegen Kreditzinsen noch Sinn macht, müssen Sie einen einfachen Vergleich ziehen. Auf der einen Seite betrachten Sie sich den Zinssatz, den Sie momentan für Ihr laufendes Darlehen zahlen. Auf der anderen Seite vergleichen Sie diesen Zins nun mit den aktuellen Marktzinsen. Das bedeutet, dass Sie sich zum Beispiel betrachten, welchen Zinssatz Sie momentan bei einem neu aufzunehmenden Ratenkredit zahlen müssten.
Mitunter müssen Sie differenzieren, denn viele Banken stellen einen bonitätsabhängigen Zins zur Verfügung. Das bedeutet, dass Sie unter Umständen konkrete Angebote einholen müssen, um zu erfahren, welchen Zinssatz Sie momentan für einen neuen Ratenkredit zahlen müssen. Ist dieser Zins geringer als der Zinssatz, den Sie aktuell für Ihren Kredit zahlen, wird sich eine Umschuldung in aller Regel lohnen. Wenn Sie also für Ihren laufenden Kredit beispielsweise einen Effektivzins von 6,5 Prozent zahlen und einen neuen Ratenkredit zu einem Effektivzinssatz von 4,9 Prozent bekommen würden, kann die Umschuldung definitiv Sinn machen.
Vorsicht bei Umschuldung von Baukrediten: Vorfälligkeitsentschädigung droht
Während man bei einer möglichen Umschuldung von Ratenkrediten faktisch nur den zuvor erläuterten Vergleich des bisherigen und des aktuellen Zinssatzes durchführen muss, gestaltet sich die Lage bei Immobilienkrediten definitiv komplizierter. Zunächst einmal müssen die Banken bei Baukrediten nicht zwangsläufig eine vorzeitige Ablösung des Darlehens und damit eine geplante Umschuldung zulassen. Dies gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie sich noch innerhalb der Zinsbindungsfrist befinden. Dann muss die Bank nämlich einer vorzeitigen Umschuldung des Darlehens nicht zustimmen.
Meistens werden die Kreditinstitute zwar ihre Zustimmung nicht verweigern. Allerdings wird dann fast immer eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, die Sie für die Ablösung des Immobiliendarlehens zahlen müssen. Diese Entschädigung wiederum kann so hoch sein, dass sich die Umschuldung letztendlich nicht mehr lohnt, auch wenn der neue Kredit zu einem günstigeren Zinssatz vergeben wird.
Umschuldungsvorteil bei Immobilienkrediten immer seltener
Mittlerweile lohnt sich die Umschuldung eines Immobilienkredites deshalb für zahlreiche Immobilieneigentümer nicht mehr, weil die Bauzinsen auf einem Niveau angekommen sind, auf dem sie seit über fünf Jahren nicht mehr waren. Es kann also sein, dass Sie zum Beispiel vor acht Jahren ein Immobiliendarlehen zu einem Zins von 3,2 Prozent abgeschlossen haben und momentan einen neuen Baukredit ebenfalls zu einem Zins von nicht weniger als 3,2 Prozent erhalten würden. Das bedeutet, dass sich eine Umschuldung für zahlreiche Kreditnehmer momentan aufgrund der bereits deutlich angestiegen Kreditzinsen nicht mehr lohnen dürfte.